Die Schrecken des Krieges — Museumspädagogik
Callot, Goya, Dix, Brecht
Informationsveranstaltung für Lehrkräfte:
Mittwoch, 28. September, 15 - 17 Uhr
Die umfangreiche Sonderausstellung zeigt Hauptwerke zur Geschichte der kritischen Kriegsdarstellung. Im Mittelpunkt stehen die berühmten Kriegszyklen von Jacques Callot, Francisco de Goya und Otto Dix. Ergänzend wird erstmals der Originalentwurf von Bertolt Brechts "Kriegsfibel" gezeigt.
Die Zusammenschau wird durch Großfotos, Bilderläuterungen und Videostationen didaktisch erschlossen. Schüler erhalten exemplarisch Einblick in die Konstruktion und Wirkungsweise von Kriegsbildern.
Das kritische Lesen dieser Bilder scheint heute angesichts der Flut massenmedialer Kriegsdarstellungen notwendiger denn je.
Die Ausstellung bietet durch ihr großes historisches Spektrum und ihren didaktischen Aufbau vielseitige Möglichkeiten einer alters- und fächerspezifischen Vermittlung.
Wir empfehlen den Besuch für Schulklassen ab der 8. Klasse vor allem für die Fächer: Geschichte – Deutsch – Kunst – Ethik. Folgende Schwerpunkte bieten sich dabei an:
Geschichte
Der Dreißigjährige Krieg
Kriegsführung und das Leiden der Bevölkerung

Revolutionskriege
Der Spanische Unabhängigkeitskrieg in der Sicht Goyas
Erster Weltkrieg
Neuer Charakter des 1. Weltkrieges:
erster totaler Krieg, Stellungskrieg Kriegspropaganda und erlebte Kriegswirklichkeit:
Vergleich von Kriegspostkarten und der Kriegsmappe von Dix: Bildmuster, Realitätsbezug, Bildaussage und Bildwirkung

Zweiter Weltkrieg
Schauplätze und Akteure des 2. Weltkrieges im Spiegel der Pressefotografie
Brechts Sicht des 2. Weltkrieges: Täter - Opfer; Kriegsursachen, Kriegsschuld
Deutsch
Bertolt Brecht Die Kriegsfibel als Hauptwerk der späten Lyrik Brechts
Brecht und der Krieg (Gesellschaftsbild und Sicht des 2. Weltkriegs)
Exemplarische Interpretation von Fotoepigrammen: Spannungsverhältnis von Bild und Text, Bedeutungsschichten der Epigramme, Dramaturgie der Kriegsfibel
Kunst
Visuelle Medien: Bildsprache und Manipulationsstrategien am Beispiel von Kriegsdarstellungen; Medienvergleich: Graphik und Fotografie
Kunstgeschichte: Kritische Kriegsdarstellung vom Barock bis zur Moderne
Ethik
Positionen zum Krieg: Gerechter Krieg und Pazifismus
Zeitungsbild mit Unterschrift:
"Ein amerikanischer Soldat steht über einem Japaner, den zu erschießen er gezwungen war. Der Japaner hatte sich im Landungsboot versteckt und auf U.S. – Truppen gefeuert."
Dazu Brechts Epigramm, aus "Kriegsfibel"
(Erstausgabe 1955):
"Es hatte sich ein Strand von Blut zu röten / Der ihnen nicht gehörte, dem noch dem. / Sie waren, heißt’s, gezwungen sich zu töten. / Ich glaub’s, ich glaub’s. Und frag nur noch: von wem?"
21.07.2008