Bürgermeistersteg wird reine Freizeitanalage

Insgesamt 18 Freizeitanlagen unterhält die Stadt Erlangen im Stadtgebiet, um Bürgerinnen und Bürgern ohne eigenen Garten Grünflächen für Freizeitaktivitäten und zum Feiern anzubieten. Teilweise sind die Anlagen auch mit Spielplätzen und Sportgeräten kombiniert. Die Freizeitanlagen werden regelmäßig gereinigt. In wenigen Bereichen – nämlich dort, wo viele Menschen regelmäßig die Anlagen nutzen – kommt es jedoch auch zu widerstreitenden Interessen: So insbesondere an der Lewin-Poeschke-Anlage, besser bekannt als „Bürgermeistersteg“.

Fläche mit Bürgerinnen und Bürgern weitergestalten

Ein hierzu in Auftrag gegebenes Gutachten macht deutlich: Die intensive Nutzung des Bereichs als innenstadtnahe Freizeitanlage in Kombination mit Kinderspielgeräten, in diesem Fall drei Schaukeln, ist aus Sicherheitsgründen auf Dauer nicht vertretbar. Glasscherben lassen sich im Bereich der Spielgeräte nie vollständig entfernen und stellen gerade für kleine Kinder ein Verletzungsrisiko dar. 

Da es im Umfeld der Freizeitanlage mehrere gut erreichbare Spielplätze gibt, sollen die Spielgeräte im Bereich der Lewin-Poeschke-Anlage (Foto) im Sommer abgebaut werden. Die Sandflächen werden durch Rasenflächen ersetzt. Der Bolzplatz hingegen soll mit einem härteren Boden ausgestattet werden, der auch die Reinigung erleichtert. Mittelfristig ist zudem geplant, die Fläche auch unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern noch weiter zu gestalten.

Stephan Beck, Leiter des Amtes für Stadtteilarbeit: „In den letzten Jahren ist oft der Eindruck entstanden, dass auf der Fläche vor allem wegen der Bergkirchweihzeit Nutzungskonflikte entstehen. Tatsache ist aber, dass diese Anlage während der gesamten warmen Jahreszeit von vielen Menschen aus der Innenstadt genutzt wird. Und obwohl sich die Nutzerinnen und Nutzer ganz überwiegend ordentlich verhalten, gehen trotzdem Flaschen zu Bruch und es kommt zu Problemen. Alternativen wie eine Verlagerung der Spielgeräte auf eine Fläche in nächster Nähe haben wir eingehend geprüft, sind aber nicht realisierbar“. 

Gleichzeitig arbeitet die Stadt intensiv daran, Probleme bei der Nutzung des Areals von Feiernden während der Bergkirchweih anzugehen. „Bei den Feiern dort handelt es sich nicht um eine Veranstaltung der Stadt und es tritt niemand als Veranstalter auf. Dennoch haben wir Verantwortung, die Situation der Feiernden am Bürgermeistersteg so gut es geht zu begleiten“, erklärt Thomas Ternes, Referent für Recht, Personal und Digitalisierung.

Was macht die Stadt?

Aus diesem Grund wird das Müllproblem angegangen. So werden besser geeignete, große Müllbehälter auf der Fläche aufgestellt. Erstmals gibt es am nördlichen Ende der Anlage während der Bergkirchweih auch eine kostenlose und regelmäßig gereinigte Toilettenanlagen (WC-Container). Durch die Toilettenanlagen erhofft sich die Stadt mehr Sauberkeit. Letztlich geht es aber auch um Sicherheit, wurden doch in den letzten Jahren insbesondere junge Frauen beim Toilettengang in die „Büsche“ belästigt. 

Schließlich wird das Jugendamt auch mit aufsuchender Jugendsozialarbeit vor Ort sein, um Jugendliche in schwierigen Situationen zu unterstützen. Die Aktivitäten sind eng mit dem Safe Space – einen Rückzugsraumraum für junge Frauen in der Bergkirchweihzeit – abgestimmt.

„Wir hoffen, dass unsere Maßnahmen zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Die Wirkung werden wir mit allen Beteiligten evaluieren und falls notwendig Maßnahmen anpassen“, sagt Thomas Ternes abschließend.

(Eine gekürzte Fassung gibt es auch in der Stadtzeitung "Rathausplatz 1" - Ausgabe April 2024)