Schnelle Hilfe bei Herztod: Lebensretter-App startet

Stand: 15.05.2024

Ehrenamtliche Ersthelfende mit Vorqualifikation wie zum Beispiel aus der Notfallmedizin lassen sich schulen.

Schnelle Hilfe kann bei einem plötzlichen Herztod Leben retten: Die Stadt Erlangen hat deshalb 2023 gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth (AGNF) das Projekt „ERLANGEN SCHOCKT!“ gestartet. Wird aufgrund eines Herzstillstandes der Rettungsdienst alarmiert, vergehen bis zum Eintreffen oft wertvolle Minuten. In diesen kann bereits mit Wiederbelebungsmaßnahmen und früher Defibrillation geholfen werden. Dadurch können die Überlebenschancen um bis zu 50 Prozent steigen. Hier setzt „ERLANGEN SCHOCKT! an: durch ein Patenschaftsmodell können zukünftig mehr öffentliche Defibrillatoren platziert werden. Diese, aber auch bereits bestehende Geräte, werden in eine app-gestützte Alarmierung von Ersthelfenden eingebunden.

Erste Einweisungen als Ersthelfer

Mit der Lebensretter-App der Region der Lebensretter Erlangen gibt es somit künftig einen ergänzenden Bestandteil in der regulären Rettungskette. Bei eingehenden Notrufen wegen eines Herzstillstandes alarmiert die Integrierte Leistelle dann mittels App geschulte Ersthelfende im direkten Umkreis. Erlangen greift auf das bundesweit aktive und erprobte System des Vereins Region der Lebensretter e. V. zurück, das den reanimationsfreien Zeitraum verkürzen soll. Seit März werden die ersten Bürgerinnen und Bürger als Ersthelfende in die Lebensretter-App eingewiesen. Bei den Ersthelfenden handelt es sich um vorqualifizierte Personen, die ehrenamtlich oder hauptamtlich Dienste im Bereich der Notfallmedizin oder sonstige Einsatzerfahrung, z. B. bei der Feuerwehr, vorweisen.

Mitte April 2024 unterstützen zahlreiche Kooperationspartner bei der Gewinnung und Schulung von Ersthelfenden im Rahmen ihrer Organisationen. Dazu gehören 

  • der Arbeiter-Samariter-Bund Erlangen-Höchstadt
  • das Bayerische Rote Kreuz Kreisverband Erlangen- Höchstadt (mit Jugend-Rotkreuz und Wasserwacht)
  • die Bergwacht Erlangen
  • die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Erlangen
  • die Feuerwehr Erlangen
  • die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg
  • German Resuscittation Council (GRC) 
  • Deutscher Rat für Wiederbelebung
  • Hausärzte Erlangen und Umgebung e. V.
  • Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin an der FAU
  • Johanniter Regionalverband Mittelfranken
  • Ärztlicher Kreisverband Erlangen
  • Malteser Hilfsdienst e. V. Erlangen
  • Malteser Waldkrankenhaus St. Marien. 

Weitere mögliche Kooperationspartner haben ihre Unterstützung signalisiert.

Geldspenden für Ausrüstung

Um für den Einsatz als Lebensretter gut gerüstet zu sein, erhalten die Ersthelfenden eine kleine Ausstattung. Diese Ersthelfertaschen beinhalten neben einer Warnweste notwendige Utensilien für die Wiederbelebung wie eine Beatmungsmaske, Handschuhe, Schere, etc. Ermöglicht wird das durch Spenden. Für die Ausrüstung der ersten geschulten und registrierten Ersthelfenden hat das Autohaus Kraus Erlangen 2.500 Euro, die Kreis- und Stadtsparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach 5.000 Euro gespendet.

Beim Auftakttermin Ende April dankte Bürgermeister Jörg Volleth allen Kooperationspartnern: „Sie ermöglichen es, das Projekt in Erlangen zu tragen und auf breite Schultern zu stellen. Insbesondere alle ehrenamtlichen Ersthelfenden, die sich für die Lebensretter-App schulen lassen, leisten einen wertvollen Beitrag, um die Überlebenschancen zu erhöhen.“ Der Ausbau der öffentlichen Defibrillatoren sowie die Zahl der Ersthelfenden in der Region der Lebensretter Erlangen soll innerhalb der nächsten zwei bis vier Jahre erfolgen. Je mehr öffentliche Defibrillatoren und geschulte Ersthelfende im Rahmen der Lebensretter-App im Einsatz sind, desto zuverlässiger und wirksamer wird das Hilfenetz gegen Herzstillstand.

Aktuell werden Interessierte für die Übernahme der ersten Patenschaften für automatisierte externen Defibrillatoren (AED) gesucht. Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter www.erlangen-schockt.de sowie unter www.regionderlebensretter.de. Erlangen greift auf Erfahrungen aus dem benachbarten Projekt der AGNF, „FÜRTH SCHOCKT!“, in Stadt und Landkreis Fürth zurück. Andere Gebietskörperschaften in der Region stehen kurz vor einem Projektanschluss.

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