Gedenken: 80. Jahrestag des Massakers von Cumiana

Stand: 12.04.2024

Am 3. April 1944 wurden 51 unschuldigen Zivilisten auf Befehl eines später unerkannt in Erlangen lebenden Offiziers als Racheakt für einen Partisanenüberfall von italienischen SS-Einheiten erschossen.

Eine Delegation aus Erlangen nahm am vergangenen Wochenende an der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestags des Massakers von Cumiana in Italien teil. Oberbürgermeister Florian Janik betonte am Ort der Erschießung der 51 Menschen die Verantwortung, das Gedenken aufrecht zu erhalten. Die heutige Freundschaft zwischen den Städten Cumiana und Erlangen ist ein besonderes Beispiel der gemeinsamen Aufarbeitung der nationalsozialistischen und faschistischen Vergangenheit beider Länder. Und es ist ein Symbol für den gemeinsamen Einsatz für Versöhnung und Frieden.

Zivilgesellschaftliches Engagement unverzichtbar für das Friedensprojekt Europa

Oberbürgermeister Florian Janik in seiner Rede: „Wir blicken gespannt auf die anstehenden Europawahlen dieses Jahr im Mai, auch weil wir gerade in unseren Ländern das Wiedererstarken von rechtspopulistischen Kräften miterleben. Umso wichtiger ist es, das Gedenken an die Taten der nationalsozialistischen und faschistischen Akteure weiterzuführen, damit sich so ein schreckliches Kapitel wie damals nicht wiederholt. Zusammenkünfte wie unsere heute und dass seit Anfang des Jahres in vielen deutschen Städten wieder Hunderttausende gegen Rechtsextremismus auf die Straßen gehen, stimmen mich aber hoffnungsvoll. Das zivilgesellschaftliche Engagement, wie es in unserer Städtefreundschaft zum Ausdruck kommt, ist unverzichtbar für das Friedensprojekt Europa."

Einbeziehung junger Generationen

Gedacht wurde den 51 unschuldigen Zivilisten, die am 3. April 1944 dort auf Befehl eines später unerkannt in Erlangen lebenden Offiziers als Racheakt für einen Partisanenüberfall von italienischen SS-Einheiten erschossen wurden. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung fand ein Fackellauf zum Ort der Erschießung statt. Am Samstag legte der Oberbürgermeister beim Besuch des Mausoleums der Gefallenen einen Kranz nieder. In Gesprächen über zukünftige gemeinsame Projekte mit den Vertretern und Vertreterinnen der Städtefreundschaft ist besonders auf die Einbeziehung junger Generationen ein Fokus gelegt worden. Die zentrale Gedenkveranstaltung begann am Sonntagmorgen mit einem Gedenkzug vom Rathaus zum Ort des Massakers. Daran nahmen neben der Delegation aus Erlangen unter anderem auch eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Cumianas, Saint Jean de Bournay, mit ihrem Bürgermeister Franck Pourrat sowie die Vizepräsidentin des Senats der Republik Italien, Anna Rossomando, teil.

Die Bürgermeister der drei Städte und Cumianas Ehrenbürger, der Erlanger Manfred Kirscher, betonten wie wichtig es besonders angesichts des Wiedererstarkens rechtspopulistischer Kräfte und der tobenden Kriege und Konflikte weltweit ist, sich gemeinsam für Frieden einzusetzen. Auch der Geistliche Don Ciotti sagte in seiner Rede, dass wir für die Opfer des Massakers uns unserer Verantwortung bewusst sein müssen.

Gedenkstätte in Cumiana.

Foto Stadt Erlangen: Die Gedenkstätte in Cumiana

Cumiana: Teil der nord-italienischen Region Piemont unweit von Turin

Cumiana
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